Kartoffeln, auch Erdäpfeln oder Erdbirne genannt, sind Nutzpflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse. Essbar sind nur die unterirdischen Knollen, nicht jedoch die oberirdischen grünen Früchte.
Kartoffelpflanzen sind aufrecht oder kletternd wachsende, krautige Pflanzen, die verdickte, unterirdische Sprossknollen – die Kartoffeln – ausbilden. Die Knollen dienen der Pflanze als Nährstoffspeicher.
Größe, Form (oval, rund oder nierenförmig) und Schale (weißlich, gelblich, bräunlich oder auch violett) der verschiedenen Kartoffelsorten variieren stark.
Achtung: Süßkartoffeln zählen nicht zu den Kartoffelsorten. Der Name leitet sich von der ähnlichen Verwendung und dem ähnlichen Aussehen der Knollen ab.
Nährwerte von Kartoffeln
Kartoffeln wurden lange Zeit als Dickmacher angeschwärzt – dem ist aber nicht so! Kartoffeln sind eine gesunde Ergänzung unserer Ernährung – vor allem, wenn sie gekocht oder gegart zubereitet werden.
Mit nur 69 kcal pro 100 g enthält die gekochte Kartoffel weniger Kalorien als die gleiche Menge gekochter Reis (93 kcal) oder gekochte Nudeln (126 kcal).
TIPP: mehr über den Kaloriengehalt von Kartoffeln, Chips und Pommes frites erfährst du hier.
Kartoffeln bestehen zu 14% aus Kohlenhydraten. Sie sind, wie Getreide, ein Stärketräger, enthalten aber wesentlich mehr Wasser (ca. 75%). Außerdem enthalten 100 g Kartoffeln nur 0,1 g Fett! Das enthaltene Eiweiß enthält viele essenzielle Aminosäuren und ist für uns sehr bekömmlich. Die biologische Wertigkeit des Eiweißes kann noch gesteigert werden, wenn Kartoffeln gemeinsam mit Ei oder Milch verzehrt werden.
Außerdem liefern Kartoffeln wertvolle B-Vitamine und Vitamin C, sowie Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen, Magnesium und Phosphor.
Buchtipps:
- Kartoffel & Knolle (Autor: Margit Proebst)
- Kartoffeln (Autor: Matthias Mangold)
Solanin in Kartoffeln – Was ist an Kartoffeln giftig?
Achtung: Kartoffeln enthalten das für den Menschen schwach giftige Solanin. Solanin zählt zu den Alkaloiden und dient der Kartoffelpflanze als natürliche Abwehrbarriere gegen Bakterien und Insekten.
In einer gesunden, frischen Kartoffel ist davon nur sehr wenig enthalten – das Solanin sitzt in bzw. gleich unter der Schale. Kochen und Schälen hilft den Gehalt zu reduzieren, wobei Solanin durch Erhitzen nicht zerstört wird, aber ins Kochwasser übergeht. Daher sollte das Kochwasser von Kartoffeln nie weiterverwendet werden.
TIPPS:
- Keimende, grüne oder verletzte Kartoffeln enthalten mehr Solanin als unversehrte, frische Kartoffeln!
- Da der Solaningehalt in und knapp unter der Schale am höchsten ist, sind große Kartoffeln kleineren Kartoffeln vorzuziehen, da größere Kartoffeln mehr Volumen im Verhältnis zur Schale haben.
Mittlerweile sind im Handel vorwiegend Kartoffelsorten mit einem niedrigen Gehalt an Solanin von 3 – 7 mg Solanin pro 100 g Kartoffel erhältlich. Daher treten Solaninvergiftungen nicht mehr so häufig auf wie früher.
In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben über die toxischen Dosen von Solanin. Diese hängen unter anderem von der gleichzeitigen Aufnahme anderer Lebensmittel, dem Körpergewicht, einmaliger oder regelmäßiger Aufnahme u.s.w. ab. Als Richtwert kann man von einer toxischen Dosis von 2 – 5 mg Solanin pro kg Körpergewicht und einer tödlichen Dosis von 3 – 6 mg Solanin pro kg Körpergewicht ausgehen. [Quelle: https://www.researchgate.net/publication/311927610_A_Review_of_Occurrence_of_Glycoalkaloids_in_Potato_and_Potato_Products]