Was bedeutet Mehl sieben?
Manche Rezepte verlangen die Verarbeitung von gesiebtem Mehl. Dabei wird die benötigte Mehlmenge durch ein Sieb geschüttet. In früheren Zeiten und somit bei sehr alten Rezepten hatte dies gute Gründe. Mehl konnte damals nicht so fein gemahlen werden wie heute. Bei der Lagerung war es eventuell nicht immer Trocken und durch die Feuchtigkeit klumpte das Mehl. Außerdem waren die Hygienestandards bei weiten nicht so gut wie heute. Das Sieben von Mehl hatte damals den Zweck Verunreinigungen, Ungeziefer und Fremdstoffe zu entfernen.
Soll man Mehl sieben vor dem Backen oder nicht?
Heutzutage ist es praktisch unnötig Mehl vor dem Backen zu sieben um Unreinheiten zu entfernen. Das Mehl wird vor dem Verpacken in der Mühle gesiebt. Und sollte es zur Hause beispielsweise zum Befall mit Lebensmittelmotten kommen, wird empfohlen das betroffene Mehl zu entsorgen.
Manche behaupten, dass Backwaren mit gesiebtem Mehl lockerer werden. In einem Teig sind allerdings Treibmittel, wie Backpulver, und Proteine dafür verantwortlich, dass der Teig aufgeht und locker wird. Beim Vermischen von Rührteigen wird der Teig kompakter, daran kann das beste gesiebte Mehl nichts ändern. Auch bei gekneteten Hefeteigen ist es unnötig das Mehl zu sieben.
Wann kann Mehl sieben nötig sein?
- Mehl sieben beim Backen: bei Biskuitteig macht dieser Schritt beispielsweise Sinn. Hier soll das Mehl ja vorsichtig und klumpenfrei untergehoben werden.
- Mehl sieben beim Brot backen: durch das gesiebte Mehl wird mehr Sauerstoff im Teig angereichert. Das führt zu einer besseren Vernetzung des Klebergerüstes. Dadurch wird Brot und Gebäck luftiger.
Fazit: Mehl sieben ist in den meisten Fällen unnötig! Die Zeit kann man sich also sparen.